Beispiele für visuelle Wahrnehmungsstörungen

Bei visuellen Wahrnehmungsstörungen, die auf Mängel in der Koordination der Augen oder in der Integration der Seheindrücke zurückzuführen sind, entstehen je nach betroffenem Teilbereich Seheindrücke, wie sie in folgenden Beispielen aufgezeigt werden. Dabei kommen häufig Mischformen vor, die je nach visuellem Stress unterschiedlich stark ausgeprägt sind und durch Kompensationen (Kopfschiefhaltung, Abdecken eines Auges mit der Hand, etc.) teilweise kurzfristig unterdrückt werden können.

Die folgenden Textausschnitte veranschaulichen den Seheindruck bei stockenden oder sprunghaften Augenbewegungen mit einem Mangel an Koordinationsfähigkeit. das erforderliche "Einscannen" des Textes in das Gehirn ist nicht möglich, wenn die Augen keine flüssigen gleitenden Augenbewegungen ausführen können:

Bei mangelhafter Konvergenz können die Augen ihre Fixierlinie nicht stabil auf die zu lesende Stelle ausrichten. Dabei können zeitweise Doppelbilder entstehen.

Bei unzureichender Akkommodation ist die Naheinstellung der Augen durch ihre Kopplung an Divergenz und Konvergenz immer auch von deren Leistungsfähigkeit abhängig. aber auch für sich selbst betrachtet, kennt die Akkommodation Beeinträchtigungen, die die visuelle Leistungsfähigkeit herabsetzen.

Sind Akkommodationsschwächen meist im Zusammenhang mit einer Konvergenzschwäche zu finden, so ist die "Überakkommodation" häufig die Folge von Nahstress: anhaltende Naharbeit über lange Zeiträume und hoher Leistungsdruck, z.B. durch schwierige Lesetexte, oder Textaufgaben, die noch nicht bewältigt werden. Scharfes Sehen in der Nähe kann nicht kontinuierlich aufrechterhalten werden:

Schließlich noch ein Beispiel für den Seheindruck bei Buchstabendrehern (perceptionelle Dysfunktion). Ist die Zuordnung der Buchstaben nach ihrer Form und ihrem Klang nicht erlernt (decodiert), werden sie auch nicht richtig benutzt: